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Nichts schmeckt so gut, wie dünn sein sich anfühlt  (Kate Moss)

Ich habe kein Tiramisu zugenommen. (Ok. Ich bin an dem nächsten Morgen auch 22 km gelaufen, was die Wahrscheinlichkeit zuzunehmen doch deutlich reduzierte…) Und was wäre so schlimm gewesen, wenn doch?

Auf die Frage, warum es so schlimm wäre, habe ich zunächst gar keine Antwort. Da bin ich wie meine eigenen Klienten. Ich will einfach nicht. Punkt. Ich will so bleiben wie ich bin. Das klingt nicht nur, sondern das schreibt sich auch schon unentspannt. Und ich erinnere mich an eine Teilnehmerin aus einer Selbsthilfegruppe, die in Urlaub fuhr mit der relaxten Einstellung, mit mindestens zwei Urlaubskilos mehr zurückkommen zu wollen……… was bei mir damals gleichzeitig Neid und Schnappatmung auslöste….Mit der Erlaubnis, mir eine Kiloschwankung nach oben - mit Verweildauer - zuzugestehen, hapert es in Realiter. Wenn auch "nur" in Momenten der Unentspanntheit………

Und die nächste Herausforderung stand gerade an der Tür…..Mandanten bringen zwei Stück Cremetorte in xxl….in beige und rosa…….Krokant Nuss und ………ach einfach nur Creme:-) Und ich stelle mir doch tatsächlich die Frage, ess ich oder ess ich nicht?

In einem Buch las ich mal, dass, wenn man sein Gewicht halten möchte, dass man dann auf bestimmte Lebensmittel auf ewig verzichten soll(te). Hm. Ich möchte, dass es einen anderen Weg gibt. Verzichten kann nicht die Lösung sein. Lebensmittel nicht zu kaufen, sie nicht zu Hause zu haben, nur um mich selbst vor mir zu schützen, das hat keine Lebensqualität. Für mich. Denn letztendlich mache ich dann nichts anderes als eine verkappte Diät, mit einer Mega-Portion Kontrolle. Ich nenne es nur anders.

Was ist so schlimm am Zunehmen? Klar, die Sachen würden spannen, ich würde mich – vielleicht, vielleicht auch nicht – unwohler fühlen, schwerer, ich würde es beim Laufen merken, mir - vielleicht - ein paar Kommentare anhören müssen, ………aber sonst? Eigentlich ist nur das Denken darüber schlimm……und wenn ich es schaffen würde, über Zunehmen wie über den berühmten in China umfallenden Reissack zu denken……dann wäre alles paletti…..

Streng genau genommen geht es also nicht darum mit seinem Körper, mit Lebensmitteln Frieden zu schließen, sondern mit seinem Denken. Ohne selbstbeschränkende Gedanken wäre das Leben wirklich wundervoll.

Die Angst vor dem Zunehmen. Sie zeigt viel. Z.B. dass mein Leben nicht so in Balance ist, wie ich es gerne hätte, oder dass ich mir irgendetwas verbiete, irgendeinen Hunger in mir nicht (er)fülle…..ich mich gerade mal wieder nicht so mag, wie ich mich mögen könnte, ich mich nicht so sehe, wie ich bin. Ich mich gerne anders hätte. Und das unreflektierte, pauschale "anders" ist Quell ewiger Unzufriedenheit.

Zunehmen, die Angst vor dem Zunehmen, könnte also Startschuss sein in ein authentisches Leben. In eines, in dem ich mir erlaube so zu sein, wie ich sein will. Und das Gefühl, das ich dann damit kreiere, das darf zunehmen und megagigaxxxl sein:-)

Überlege, was bei Dir konkret im Leben zunehmen darf, ......vielleicht, u.a.,  die Denkfreiheit?

Alles ist gut

herzlich

Celia Elsdörfer

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