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Chancen passieren nicht, du musst sie erschaffen (Chris Grosser)

Veränderungen passieren nur durch Verlassen der Komfortzonen. Sagt man. Und ich verändere meine gerade extrem. Das Marathontraining hat begonnen. Schon seit ein paar Wochen. Und ich laufe, bzw. schleiche phasenweise tapfer mit. Und frage mich, gerade wenn sich die Beine und Füße celiaintern lautstark melden, wohin laufe ich? Wo will ich hin?

An sich liebe ich Laufen. Laufen ist eine Komfortzone für mich. Ich genieße die Bewegung, das Freilaufen des Kopfes. Ich fühle mich wohl. Derzeit laufe ich allerdings über meinen Wohlfühlfaktor hinaus. Und ich überfrachte das Marathontraining mit einer für mich zusätzlichen spezifischen Aufgabe. Neben: Ich steiger meine Leistung, ich werde fitter, heißt das heimliche Hauptziel: ich nehme nicht zu.

Der Realitätscheck sagt: Ich steiger meine Leistung, das tut mir nicht gut, weil das derzeit über mein Limit geht, ich werde nicht fitter, sondern gefühlt müder und angestrengter, und…ich habe zugenommen. Meine  Garantiegleichung, laufen = nicht zunehmen, ist erschüttert.

Und ich entdecke dabei wieder mal ein alt bekanntes Gedankenmuster: ich muss viel tun, um den Kilostand zu halten. Nur in der Übertreibung liegt die Kraft. In der Komfortzone schon mal gar nicht. Die ist darauf angelegt, dass ich zunehme. Und so gehe ich ganz selbstverständlich davon aus, dass ich – um mich fit und schlank zu halten - ganz streng mit mir sein muss. Mich kontrollieren muss. Mich steigern muss. Und genau das ist mein eigentliches grundsätzliches Problem. Ohne diese Kampfgedanken bin ich nicht, was ich sein will.

Und jetzt die Gretchenfrage: Will ich das wirklich?

Und die Celiaantwort: jjjjjjjjjjjjjjeiiiiiiiiiiiiiiiin…..

Natürlich könnte ich hier "vorbildlich" schreiben, klar, Problem erkannt, ich laufe jetzt einfach weniger, denn ganz klar, ich will mich wohlfühlen, laufen soll mir ja gut tun, ich weiß, dass ich einen anderen Umgang mit mir brauche, etc., etc., etc.

Zweiter Realitätscheck: Wissen bewirkt manchmal nichts. So wie ich mich bei Filmen lieber für die "Schurken" begeister, so üben doch auch manche ungesunde Gewohnheiten eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Die unbequeme Wahrheit ist: ich liebe Kampfgedanken. Gedanken, die mich antreiben. Vermeintlich verbessern. Gedanken wie, höher, weiter, schneller, = besser, glücklicher, schlanker. Ich liebe es Komfortzonen zu verlassen. Ich liebe Veränderung. Der Haken ist: ich denke vorher nicht gründlich genug über das "Wie" nach. Manchmal ist das eine Stärke. Ich hätte mich nie selbständig gemacht, hätte ich detailliert alles geplant, durchdacht. Manchmal, wie jetzt, ist es Last. Statt im Marathontraining meiner Gesundheit, meinem mich Wohlfühlen wegzulaufen, sollte ich meiner eigenen Geschwindigkeit folgen.

Mein persönlicher Fastenvorsatz für Woche drei lautet daher: eine Woche lang nicht gegen mich kämpfen. Eine Woche lang ausprobieren, ob ich sie nicht lieber in einer Komfortzone verbringen will, statt sie fluchtartig zu verlassen. Eine Woche meine Geschwindigkeit leben. In der Hoffnung sie von gewohnter "Kampfgeschwindigkeit" unterscheiden zu können. Ich bin gespannt, ob mir das gefällt. Und gelingt.

Mit welcher inneren Haltung begegnest du dir?

Alles ist gut!

Herzlich

Celia

 

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