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Sei du selbst. Alle anderen gibt es schon   (Maria Sanchez)

Bin ich authentisch? Bin ich echt? Bei allen Problemen mit Gewicht und Essen, denke ich, geht es hauptsächlich um das Gefühl, richtig zu sein, so wie man ist, so wie ich bin. Und wann bin ich das? Wann tue ich das, was ich wirklich liebe und will, wann sage ich das, was ich wirklich sagen will, wann erlaube ich mir mich wirklich selbst?

Das Gefühl "nicht ich zu sein", fängt bei mir oft damit an, wenn ich nicht richtig weiß, was ich will. Ich denke, ich müsste mich jetzt so oder so verhalten, merke aber, dass das nicht das ist, was ich will. Wie ichs will, weiß ich allerdings auch nicht so genau. Oder ich traue mich nicht, meinem ersten Impuls nachzugehen. Und so ignoriere ich mein nebulöses Mischgefühl erstmal. Und dann entscheide ich - mich - nicht, oder nur so ein bisschen und /oder falsch und wunder mich dann, dass ich mich wieder mal selbst übergangen habe.

In diesen Situationen bin ich hungrig ohne wirklichen Hunger. Es ist völlig egal, was ich esse, das Hungergefühl bleibt, jeder Versuch es zuzuessen, misslingt, muss misslingen. Und ich weiß, ich bräuchte eine klare Haltung. Denn die würde mir augenblicklich das Hungergefühl stoppen. Klare Haltungen brauchen Mut. Leider fehlt der mir oft in solchen Situationen. Ich will ja auch nichts falsch machen. Und so lässt mich die Angst vor den Konsequenzen  Klarheit und mich selbst ignorieren. Aber: Ein Gegenbeispiel:

Ich hatte neulich einen Klienten, der zwar – nach seinen Worten - super zufrieden mit meiner Leistung war, mich aber trotzdem nicht zahlen wollte. Halt nur ein bisschen. Nicht so viel, wie ich wollte. Üblicherweise schreibe ich in solchen Fällen eine Mahnung und drohe auch bei gesteigerter Zahlungsrenitenz Klage an. Und dabei bleibe ich innerlich nicht so ruhig und gelassen, wie sich das hier liest. Und: zusätzlich ärger ich mich mit den oben beschriebenen Begleiterscheinungen herum. Aber …….dann habe ich mich anders entschieden. Ich habe mich entschieden ich zu sein. Ich habe ihm geschrieben, wie sauer mich sein Verhalten macht. Wie mir die Lust am Arbeiten vergeht, wenn man meine Leistung nicht honorieren will, so wie das üblich ist. Und: Ich habe auch geschrieben, wie ich es sehen würde, wenn ich mich in ihn hineinversetze und …..mich dann auch nicht zahlen wollen würde………jedes Ding hat zwei Seiten. Es mag taktisch und mahnungstechnisch ziemlich ungeschickt gewesen sein, aber ich hatte einfach die Nase voll von formvollendeten optisch höflichen Worten, die letztlich dem anderen nicht zeigen, was für mich wirklich Sache ist, nicht zeigen, was die "Sache" mit mir macht und umgekehrt, ich wollte mich nicht stereotyp verhalten, mich taktisch verbiegen, ich wollte ich sein. Verständnis für eine andere Wahrheit, Verständnis für mich haben.

Ich hab mich also, rechnungstechnisch unklug, dafür entschieden, Rechnung Rechnung sein zu lassen. Klare Worte waren mir wichtig(er) und: sie haben mir gut getan. Sicher nicht meinem Bankkonto, aber sie haben mir einfach bestätigt, dass es mir nicht besser geht, wenn das Geld eingeht und die Beziehung nach Klage ruiniert ist, sondern dass es mir besser geht, wenn ich meinen Mund aufmache damit ich meinen persönlichen Frieden mit der Situation machen kann. Und mit diesem inneren Frieden habe ich mich satt gefühlt. Richtig wohltuend satt.

Ich hoffe natürlich es kommt kein weiterer Klient auf die Idee mich nicht zu zahlen, damit er mir ein Echtheitsgefühl vermittelt:-), aber ich tausche, was diese Situation betrifft meinen inneren Frieden mit nichts mehr ein. Sich mit sich selbst im reinen zu fühlen ist ein tolles Gefühl.

Was hilft dir dabei, gerne so zu sein, wie du gerade bist?

Alles ist gut!

Herzlich

Celia Elsdörfer

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