Sei gut zu deinem Körper, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen Teresa von Avila

Wie wohnt meine Seele? Was für ein Zuhause biete ich ihr? Und ich finde es eine schöne Vorstellung meiner Seele ein Zuhause zu bieten. Da ich ein harmoniesüchtiger Typ bin, sollte es heimelig sein. Und wie schaut meine Realität aus?

Ich versuche in Abständen das Zuhause nach meinen Vorstellungen zu formen. Die Abstände takten sich je nach Vergesslichkeit hektisch kürzer. Und mit heimelig haben sie wenig zu tun. Ich habe eine Vorstellung von meinem Körper und die fragt nicht nach der Seele.

Bzw. sie denkt, es passt der Seele. Es wäre auch Wunsch der Seele. Und das ist eine beispiellose Arroganz. Ignoranz. Meiner Seele ist es ziemlich "wurst", wieviel Kilos der Körper nicht hat. Meine Seele will nicht, dass ich auf Kilos verzichte, mich beschränke, leide. Sie sieht meine Bemühungen um einen speziellen Gewichtsstand ziemlich sinnbefreit. Meine Seele will, das ich kapiere das ihr Zuhause völlig kilounabhängig ist.

Und was macht das mit meinen Körpervorstellungen? Meinen Körpergefühlen? Das finde ich eine ziemlich gute Frage. Und auch auf die Gefahr hin zu schockieren: mein Körper ist relativ neutral für mich. Mich interessiert die Optik. Die Form. Das Nichtgewicht. Nicht der immaterielle Inhalt. Ich kann – und darüber freue ich mich - aber weitgehend in der Vergangenheitsform sprechen. Weitgehend. Es gibt Déjà-vus.

Aber: ich nehme folgende Frage nach wie vor ernst: Was bedeutet mein Körper für mich? Eine schwierige Frage…… wer hat eine Antwort für sich? Klar. Wir wissen alle: Gesundheit ist das höchste Gut. Ist der Körper Gesundheit? Ich frage mich ernsthaft: warum habe ich mich, warum tun das nach wie vor unendlich viele Menschen, ohne Rücksicht auf den Körper durch das Leben bewegt? Warum habe ich immer noch ein gewisses Nichtverhältnis zu ihm?

Mir ist klar, das ist jetzt ziemlich offen. Aber ich bin auch überzeugt: wer Diäten macht, und ich weiß, das machen viele bis ins hohe Alter – die haben in irgendeiner Weise  ein Körpernichtverhältnis. Und es ist einfach so schade, dass man(n)/frau Kilovorstellungen gegen den eigenen Körper umsetzen.

Kilos sind Gewicht. Eines meiner Lieblingsthemen ist "das Gewicht in meinem Leben". Das sehe ich ja nicht rein kilobezogen. "Deswegen?"  finde ich - rein kilobezogen? - immer wieder umfangreichere Menschen wirklich schön. Und das hilft mir ungemein, tolerant mit mir zu sein. An mir zu akzeptieren, dass meine ureigensten Kilovorstellungen völlig überzogen sind. Ja, und heute habe ich meinen Kleiderschrank "entkernt", ich habe viele Sachen, in die ich mich wieder hineinhungern müsste, aussortiert und meiner naturschlanken Schwester gegeben. Von Herzen! Denn ich habe eine Entscheidung getroffen. Ich will mich nicht mehr "runterhungern". Ich will akzeptieren, dass mein Körper eine andere Zuhausevorstellung für meine Seele hat als ich. Das ist ein erster Schritt für freundliche Körpergefühle.

Es ist das erste Mal, dass ich "dünne" Sachen weggebe. Schöne Sachen. In denen ich mich immer gesehen habe. Aber das bleibt eine Illusion. Und ich will realistisch werden und bleiben.

Was bedeutet dein Körper für dich?

Alles ist gut

herzlich

Celia