Promo

Mach alles langsam und gediegen, was nicht fertig wird, bleibt liegen. Halte stets die Pausen heilig, nur Verrückte haben's eilig ( Poesiealbenspruch)

In der Wirtschaftswoche Februar 2016 fand ich eine kleine Statistik zum Thema "so macht die Welt Pause". 30 % der Arbeitnehmer wählten dabei die Antwort: Ich esse während der Arbeit. Ich mache keine Pause.

Im letzten Beitrag habe ich die Entscheidung getroffen, bewusst eine Abschaltpause zu machen. Oder viele. Je nach Bedarf. Mit dem Ziel: Pause als Pause zu haben. Und sie nicht als Pseudopause zuzuessen…….. Aber: Will ich das? Nun wäre ich ja objektiv gesehen ziemlich dumm, wenn nicht……, aber subjektiv gesehen ist meine Realität: Entspannung hat an (m)einem Arbeitstag wenig bis keinen Platz.

Und so finde ich in meinem Arbeitsalltag viele Pausen……ohne Pausenqualität. Da ist zwar das Gefühl, jetzt komme ich nicht mehr weiter, jetzt bin ich erschöpft, jetzt wäre ein "break" gut……und genau dann bin ich Spezialist dafür, mein Problem mit in die Pause zunehmen. Denn da ist auch die Angst, den Faden beim Problemlösen zu verlieren, zu lang Pause zu machen - am Schluss gefällt sie mir noch - und der Anspruch, in der Pause muss doch die zündende Idee kommen….wozu mach ich sonst Pause…...Pause als Arbeit light sozusagen….

Meine Pausen sind also gefühlt getrieben. Nicht wirklich entspannend. Oft mache ich nur eine Ortsveränderung vom Computer in die Küche. Vielleicht, weil ich auch oft gar nicht weiß, was ich in einer Pause "ohne Arbeitsdenken" mit mir anfangen soll. Wie ich mit diesem Miniübergang in freie Zeit, frei von Pflichten, umgehen soll.

Klar will ich Entspannung….irgendwie….aber eben auch meine Probleme weg haben….denn dann könnte ich mich erholt, kraftvoll und zufrieden fühlen.

Aber mit dieser Einstellung klappts nicht mit den Pausen….Das ist so wie mit meinem Sonntagnachmittagsgefühl, das mich schon meinen Montagsblues spüren und mich deswegen bereits den Sonntag unwohlig sein lässt. Egal, wann der Sonntag oder die Pause endet. Ich muss ja gleich wieder arbeiten…..und hab bis dahin noch nicht alles gelöst (da bin ich vielleicht ein bisschen sehr speziell…..)…..Und so vermiese ich mir die notwendige Erholung mit einem nebulösem Unzufriedenheitsgefühl….Und Unzufriedenheit führt mich gewohnheitsmäßig erst mal in die Küche…….

Es nützt mir wahrscheinlich nichts, wenn ich mich überreden will, eine entspannende Pause zu machen. Solange ich das jeweils aktuelle Problem während einer Pause nicht wirklich loslasse und stattdessen von ihr Problemlösung in der Entspannung, statt umgekehrt…. Entspannung in der Problemlösung will….

Der nächste Schritt ist daher für mich: mich bei der nächsten Entscheidung mitzunehmen. Und zwar bevor ich mich (zu was auch immer) entscheide. Mich zu fragen, ob die Entscheidung mit mir vereinbar ist. Und ob ich sie wirklich mittragen kann. Keine Pausen machen wird auf Dauer sicher nicht gut kommen. Hoffnung macht mir, dass mein Kriegsfuss mit der Pause nichts mit der Pause an sich zu tun hat, sondern mit "dem" was hinterher kommt. Ich sollte mir also statt einer erneuten vorschnellen Entscheidung Gedanken darüber machen, wie ich den Übergang zwischen Pausenende und Arbeitswiederbeginn gestalte. Wie ich "einverstanden sein kann" mit, "nein, das Problem ist nicht verschwunden, es ist noch da……." und das ist und darf ganz normal sein. (Abgesehen davon, dass es ganz brav auf mich wartet) .Also Klartext: bisher hab ich am völligen Gegenteil rumgedoktert….Die Pause an sich ist - für mich - gar nicht so das Problem. Das Problem ist mein spezielles Denken, über Sinn und Unsinn von Pausen, was sie leisten können, was ich mir leisten will…….

Wie machst du Pause? Gerne, leicht, erholsam, auftankend, oder widerwillig, gezwungen, mit Problemen, ohne Problemen…… wieviel Pausenqualität haben deine Pausen?

Alles ist gut

herzlich

Celia

 

 

Zum Seitenanfang