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Gib jeden Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Marc Twain)

Es gibt sie immer wieder. Grottentage. Tage, an denen alles verquer läuft. Und auch wenn ich weiß, dass ich in ein paar Tagen, vielleicht schon morgen, alles anders sehen kann, an einem Grottentag fällt es mir schwer bei mir zu sein. Mit mir mitfühlend zu sein.

Ein Grottentag fängt oft - zur Zeit - wie folgt an: Die Fußgymnastik im Bett nervt. Der Blick aus dem Fenster – Schnee!!!!!!!! – nervt. Der Blick in den Badezimmerspiegel nicht weniger. Die Haare wollen einen Unabhängigkeitstag einlegen, der Hüftbauchblick sagt: steig erst gar nicht auf die Waage, denk nicht mal dran…..Bombenstimmung……you made my day!

Im Büro geht es weiter. Ich finde irgendwelche Unterlagen nicht, müsste eigentlich mal die Kaffeetassen der Woche hygienisieren, aus dem Briefkasten fische ich ein dickes Gerichtskuvert und denke: oh, o…….. – ja, das erwartete Urteil fiel tatsächlich gigasuboptimal aus – anschließend ärger ich mich über ALLES über was ich mich ärgern kann und fauche mich in Mails aus……..

Solche Tage will ich gar nicht haben. Solche Tage will ich weg haben. Ich finde sie unnütz wie Obstfliegen, Mücken und (Lebensmittel-)Motten. Ich habe keine Lust mir schein-"weise" zu sagen: das hat bestimmt sein Gutes……. Nein hat es nicht. Nicht an diesen Tagen, an denen ich eigentlich nur meine gute Laune zurückhaben will, meinen inneren Frieden. Ich will nicht gedanklich auf Pump leben und mir vorgaukeln, in der Zukunft werde ich den Sinn dieses Tages ehren……..Ich habe den Tag jetzt und ich will ihn KOMPLETT anders. Film ab, Klappe 2…..Heureka?…….

Mein Problem ist: Ich will den Tag mit all meinen Launen, Problemen, Ärgernissen sofort weggelöst haben. Aber das ist vielleicht nicht der Sinn solcher Tage. Was wäre, wenn Grottentage gar nicht das Problem sind?

Der Sinn wird wohl - woanders - ausgebuddelt werden müssen. Und der ausgebuddelte Sinn könnte sein: so ein Tag ist eine Einladung aus meinen Kampfmodi auszusteigen. Nachdem ich erstmal wahrgenommen habe, dass ich mich im Kampfmodus befinde. Im Kampf gegen mich. Nicht gegen das Wetter oder das Gericht, die nicht so wollen wie ich…….

Und mein Kampfmittel ist: Lieblosigkeit. In unterschiedlichsten Extremstufen. Und das beantwortet mir die Frage: Was kommt in mir zu kurz? Mit der Antwort, die sich hier durch alle Blogbeiträge zieht: Die Liebe zu mir. Und ich entdecke Selbstkonzepte, die mich im Alltag funktionieren lassen, die aber MICH nicht funktionieren lassen. Ich bin im Tun-und Machen-Modus. Nicht im Celia-Modus.

Nun stelle ich mir meine Tage durchaus nicht so vor, dass ich um mich kreise und minütlich frage: geht’s mir noch gut……. aber mein Ärgern über kleine und große Nichtigkeiten im Außen und an mir zeigt deutlich, dass ich mit dem bloßen Wegmachimpuls nicht weiterkomme….

Grottentage könnten mir Gelegenheit geben mit einem inneren Missverständnis aufzuräumen. Es geht nicht ums Weglösen, schneller zu innerem Frieden zu kommen, es geht darum stehenzubleiben und mir anzusehen, was ich da eigentlich mache, wie ich mich übergehe. Wie ich selbstverständlich ein Bild von außen übernehme, ein Bild, nach dem ich funktionieren muss, ein Bild, das auf mich selbst keine Rücksicht nimmt….

Wahrscheinlich wird der Tag davon nicht besser. Der läuft wie er läuft. Es schneit und das Gericht schickt mir unliebsame Post. Aber ich halte einfach mal still und fange an zu überlegen, wann fing das eigentlich an? Wann habe ich gelernt/begonnen mich selbst abzuschalten? Und warum vergesse ich in schönster Regelmäßigkeit mich wieder schnellstmöglich an-bzw. dazu zuschalten? Puuh….ich hab noch nicht alle Antworten…..

Wie geht’s du mit deinen Grottentagen um?

Alles ist gut!

Herzlich

Celia

PS: Grottentage wird es trotzdem immer wieder geben. Zur Erinnerung! Nicht dass es sie gibt, sondern dass ich aus dem Autopilotmodus "ich muss schnell alles Lästige wegmachen" aussteigen kann……, dass ich diesem Impuls nein sagen kann……, dass ich anfange zu sehen: was ist meine Angst, wenn ich zu mir ja sage……Fortsetzung folgt…..

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