Wer freiwillig verzichtet lebt achtsam, übt Beharrlichkeit und wird beschenkt durch Zufriedenheit (Peter Müller)

 

Die Fastenzeit, also die Zeit zwischen Aschermittwoch und Karfreitag, ist ursprünglich gedacht als Zeit der Buße und des Gedenkens an Jesus Christus. Eine 40 tägige Fastenzeit in der man täglich nur eine sättigende Mahlzeit zu sich nehmen sollte!

Heute fastet jeder etwas anders, der eine verzichtet auf Süßigkeiten, der andere auf Alkohol oder Fleisch, oder aber auf Fernsehen. Einige ignorieren die Fastenzeit völlig. Es gibt die unterschiedlichsten Arten des Fastens.

Mich als Fastenleiterin interessiert natürlich nicht nur die österliche Fastenzeit, sondern auch alle anderen Fastenarten. Es gibt das Fasten nach Buchinger, das Basenfasten, das Wasserfasten, Intervallfasten und, mein Favorit ist das Stundenfasten - so habe ich es getauft.

Unser Körper arbeitet auf Hochtouren wenn wir ihm etwas zu essen geben. Der Magen muss das Essen zerkleinern, der Dünndarm muss es aufspalten, die Leber muss es verstoffwechseln, die Zellen aufnehmen oder abgeben und die Niere ausscheiden…..

Keine Frage, wir brauchen Nahrung damit wir leben können, aber wir brauchen gar nicht so oft essen wie wir es tun. Denn unser Körper arbeitet auch dann auf Hochtouren, wenn wir ihm nichts zuführen: er entschlackt, entgiftet, reinigt und recycelt. Alles wozu er sonst nicht kommt, wenn er dauernd verdauen muss!

Nicht umsonst hat man während einer einwöchigen Fastenkur so viel Energie, Inspiration und Wachheit, weil der Körper vom Verdauen befreit ist. Aber natürlich kann man nicht andauernd Fasten, so viel „Dreck“ und Fettdepots hat kein Mensch, aber ein paar Stunden täglich schafft jeder!

Ununterbrochen schieben wir uns irgendetwas Essbares in den Mund: vom Frühstück über den Vormittagssnack zum Mittagessen, den Nachmittagskuchen bis hin zum Abendessen und zum abschließenden Sofa-TV Häppchen. Zwischendrin vielleicht noch ein paar Nüsse, Bonbons oder gar gesundes Obst, egal ob gesund oder ungesund, alles löst die Insulinausschüttung aus und unser Körper muss verdauen.

Versuchen Sie es einmal, machen Sie Pausen zwischen den Mahlzeiten. Und mit Pause meine ich tatsächlich NICHTS essen, also gar nichts, nicht einmal ein Stückchen Obst.

Wenn Sie das einmal ausprobieren, dann merken Sie vielleicht wie oft wir versucht sind, uns irgendetwas unbewusst in den Mund zu schieben. Erst wenn wir bewusst darauf achten, zwischen den Mahlzeiten nichts zu essen, merken wir, was wir alles gegessen hätten!

Durch das Auslassen der „Zwischenmahlzeiten“ kommen wir in den Genuss tatsächlich wieder so etwas wie Hunger und Vorfreude auf eine Mahlzeit zu verspüren und für diese dann auch dankbar zu sein.

Wer will kann das Stundenfasten auch ausdehnen und eine Mahlzeit am Tag auslassen (Frühstück oder Abendessen), so mache ich es schon lange. Und tatsächlich, durch meinen freiwilligen Verzicht werde ich beschenkt durch Zufriedenheit und das nicht nur in der österlichen Fastenzeit.

Probieren Sie es aus „ der Anfang ist die Hälfte des Weges“.

Herzliche Fastengrüße

Christine Huber