Das Fasten ist in vielen Religionen ein Heilmittel für Seele und Leib. Einmal eine Woche auf das Essen verzichten und nur viel trinken, das reinigt den Körper und es macht auch den Geist klar. Allerdings hilft denen das Fasten nicht, die sich mit Fasten bestrafen, weil sie zuviel gegessen haben.

Jesus fordert uns auf, im Fasten kein finsteres Gesicht zu machen, sondern unser Gesicht zu waschen, damit wir mit fröhlichem Sinn fasten. Im Fasten geht es darum, freundlich mit sich selbst umzugehen. Dann stärkt das Fasten unsere innere Freiheit. Und wir fühlen uns wohl. Im Fasten tauchen jedoch auch unangenehme Gefühle wie Ärger, Neid und alte Verletzungen auf. Es gilt, diese Gefühle Gott hinzuhalten und sie von der Liebe Gottes reinigen zu lassen. Ein Weg, die reinigende Kraft des Fastens auch auf den Geist auszudehnen, besteht auch darin, einmal eine Woche lang nicht über andere zu reden. Denn wenn wir ständig über andere reden und uns über deren Fehler aufregen, beschmutzen wir unsere Seele. Es tut uns nicht gut. So möchte uns das Fasten einladen, Geist und Seele zu reinigen.

Genauso wichtig wie das Fasten ist aber auch das Fastenbrechen. Das Fasten will uns sensibler machen, achtsam zu essen, jeden Bissen zu genießen und langsam zu essen. Eine Woche reines Fasten ist dann eine gute Einführung für die Fastenzeit, in dieser Zeit maßvoll zu essen. Und jeder kann sich überlegen, worauf er in der Fastenzeit verzichten will: der eine wird auf Alkohol verzichten, ein anderer auf Fleisch oder Kaffee. Die Fastenzeit ist eine Trainingszeit in die innere Freiheit. Ich wünsche allen, die sich auf die Fastenzeit einlassen, eine gesegnete Zeit, eine Zeit, in der Sie mit neuer Freiheit Ihr Leben gestalten, und eine Zeit, in der Sie offen werden für Gottes Liebe, die Ihren Leib durchdringen und heilen möchte.