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Neue Routen: Sei du selbst, mach geniale Fehler, denk anders, geh an deine Grenzen, sei alles, nur nicht normal (Kalenderspruch)

Woche 2. Und dazu eine kleine wahre Geschichte......Mein erster Chef sagte einen – für mich - (leider) super wahren Satz, der mir im Gedächtnis blieb: man setzt sich auf die Gleise und fährt darauf ohne abzubiegen, lins und rechts zu schaun.... bis man irgendwo ankommt........

Und genau das habe ich gemacht. Weil es sich ja so gehört. Ich fing an zu arbeiten. Und arbeitete, und arbeitete, und arbeitete, und arbe…… Und guckte nicht nach links und rechts. Nur in die Akten. Rückblickend betrachtet war das kein Leben. Aber ich war stolz so viel schaffen zu können. Und ich habe meine Gesundheit dabei fast ruiniert. Ein zweites Mal. (Das erste Mal war  mit meiner Magersucht und Bulimie.) Und so bin ich natürlich an meine Grenzen gegangen, ich war alles nur nicht normal? auf jeden Fall nicht ich selbst, und vor allem Dingen habe ich - denktechnisch - eins gemieden wie der Teufel das Weihwasser: Fehler!

Was mich an dem Eingangs-Wochenspruch so begeistert hat ist, dass da steht: mach

"geniale" Fehler.

Fehler machen ist für mich nämlich Horror. Horror pur. Ich weiß, woher es kommt. Mein Gott, wie so vieles aus der Kindheit...... (auf die Gefahr hin, dass sich gleich alle Eltern "schuldig" fühlen...... ich habe, ich glaub im Buchtipp von gestern oder eines der anderen Bücher von Sandy Newbigging,  den tollen Satz gelesen: Eltern werden, wenn sie Eltern werden, nur Eltern, nicht erleuchtet, was ich ganz wunderbar finde, nicht nur für Eltern, sondern auch für Kinder, es rückt das Leben sehr schön zurecht....) Ja, also das ist ein Thema, was mich immer noch verfolgt. Und mein engstes juristisches Umfeld weiß ein Lied davon zu singen, wenn ich hypochondrisch hyperventiliere, weil ich meine, da könnte  ja ein fitzelchen fehlerisches Denken zu finden sein……….

Fehler gehören zum Leben. Das ist etwas, was ich gaaaaaaaaaaaaaanz schwer akzeptieren kann. Deswegen hat mich die Sichtweise der "genialen" Fehler gleich so angesprochen. Ja, warum soll ein Fehler nicht auch genial sein. Und ich weiß auch von Fehlern, die sich im Nachhinein nicht als Fehler, sondern als Glück herausgestellt haben. Das nützt mir natürlich im vermeintlichen Fehlerentdeckungserwartungsmoment nicht so viel, aber immerhin verkürze ich damit die Zeit zwischen Hyperventilieren und Klarsehen doch schon enorm. Den Umständen entsprechend. OK. Aber immerhin! Für mich sind das schon Riesenmeilenstiefelschritte.

In meinen Ausbildungsinstitut hatte der Leiter auch folgenden Spruch parat: Fehler machen, das macht frei, und drum mach ich gleich noch zwei. Ich habe damals herzlich (höflich) gelacht, insgeheim aber gedacht, Blödsinn. Ja, und jetzt denke ich manchmal:  ab und zu sind sie doch überbewertet. Und ich denke jetzt und neu: Fehler gehören zum Leben! Unhilfreicherweise kann ich dir gar nicht sagen, wie es dazu gekommen ist. Ich will auch dazu nicht mein Alter bemühen. aber meine Fehlerdenke ist ja auch nicht ganz weg. Sie , bzw. meine Fehlerphobie gehören schon noch zu meinem Leben……. ich würde lügen, wenn ich sage sie hat sich ganz aufgelöst....

Aber immerhin betrachte ich die Fehler ein bisschen, was heißt, ich identifiziere mich nicht mehr ganz mit ihnen. Und die Sichtweise, sie als genial zu finden……. ja, das wäre bereichernd…….und revolutionär. Denn das hieße, ich würde Fehler als lustig, spannend, abenteuerlich sehen können und warum  eigentlich nicht? Geniale Fehler sollen mein Leben bereichern. (ja, ein klitzegroßes Stimmchen schreit gleich in mir, aber nicht alle Fehler die du machst sind genial, nein, nein…) Aber wieso soll ich da eigentlich unterscheiden? Fehler sind Fehler. Für eine Fehlerphobistin wie mich sind sie alle gespenstig. Somit können auch alle genial werden………

Was denkst du?

In Woche 2 geht es also um Kreativität. Um das Hinterfragen von Momenten, die uns schwer fallen. Um den Perspektivenwechsel, sie - nicht nur Fehler - womöglich als bereichernd zu empfinden. Es zumindest für möglich zu halten. Wegzurücken vom starren Denken, das war schon immer so und das bleibt auch so........ Wir bereichern uns mit neuem Denken. Da wo es gerade gut passt.........

 

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Der Buchtipp für Woche 2 lautet: : ich will ja loslassen, aber woran halte ich mich dann fest? Ina Rudolph schreibt wunderbar einfühlsam über den Prozess the work, aber so, dass der Prozess verständlich, nachvollziehbar, lebbar ist. Und du könntest dich fragen: Ich habe einen Fehler gemacht. Stimmt das? Stimmt das wirklich? Wie geht es mir, wenn ich denke, dass der Fehler genial war.......

 

In den Bonustracks findest du wieder eine kleine Erinnerungshilfe für diese Woche........

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