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Woche 2

 

„Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen.“

(Epiktet)

Und wir kommen zum Kern des Kurses. Bist du bereit, bei folgender Überlegung mitzugehen? Was nicht heißt, dass du sie gleich freudestrahlend selbst denken und, vor allem, übernehmen musst. Lesen und für gut befinden, heißt noch nicht, dass du dich damit sofort identifizieren musst.

Ich biete dir folgenden Satz an:

Es sind nicht unsere Kilos, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellung und Meinung, dass wir anders sein müssen, als wir sind.

Auch wenn ich nicht Gedanken lesen kann, so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass folgender Gedanke spontan auftauchen könnte: „Aber wenn ich dünner wäre, dann wäre ich glücklicher, dann wäre alles leichter, ich inklusive.“

Jetzt ist Gelegenheit, dir deine Gedanken zum Thema „mein Gewicht“ anzusehen. Und sie dann z. B. nach den fengshuischen Entrümpelungsmethoden zu sortieren (du kannst auch die Aschenputtelmethode wählen: Die guten ins Töpfchen…“) und nach dem keepweightschen Ansatz zu entdramatisieren (wobei ich das nicht erfunden habe, ich gebe dir hierzu unter „Literatur“ Hinweise, wo du dich ins „Umdenken“ hineinlesen kannst).

Sieh dir jetzt konkret deine Gedanken aus Woche 1, Teil 1 an und prüfe, ob du dich mit jedem einzelnen wohlfühlst, ob er dir gut tut, zu dir passt, dir entspricht.

Und frage dich:

  • Ist der Gedanke eine Tatsache oder eine Geschichte, die ich mir für mich ausdenke?
  • Hilft mir dieser Gedanke mich gut zu fühlen?
  • Will ich den Gedanken behalten, wenn ja warum und wozu?
  • Was wäre ein mich unterstützender (neuer, anders formulierter) Gedanke?
  • Woran würde ich erkennen, dass mein Leben sich besser anfühlt, wenn ich neu denke?

Ich gebe dir (m)ein Beispiel. (Und „mein“ heißt, deine Antworten auf meinen „Prüfgedanken“ können komplett anders ausfallen. Wir sind alle verschieden. Es gibt keine Norm, die besagt, dass meine Antworten allgemein oder insbesondere für dich gültig sind. Das ist wie bei Diäten. Diät Z hilft vielleicht Person A, aber nicht Person B. B muss dann einen anderen Weg suchen und sich nicht an der Diät Z abarbeiten.)

Ich denke z. B. oft: „Ich darf nicht zunehmen.“ Einfach so, immer wieder, ohne erstmal über den Grund oder den Anlass nachzudenken. Wenn ich diesen Gedanken überprüfe, sieht das folgendermaßen aus:

Ist der Gedanke eine Tatsache oder eine Geschichte, die ich mir für mich ausdenke?

Er ist ein Wunsch, naja, ehrlicherweise eine nicht verhandelbare Forderung an mich, also keine Tatsache.

Hilft mir dieser Gedanke mich gut zu fühlen?

Nicht wirklich, denn ich bin permanent in Habacht-Stellung, was ich esse, wann, wieviel. Ich ärgere mich, wenn es vermeintlich zu viel ist, ich stresse mich, wenn ich mit anderen esse, weil ich da oft esse, ohne Hunger zu haben. Der Gedanke hilft mir also enorm, mich angestrengt und unzufrieden zu fühlen.

Will ich den Gedanken behalten, wenn ja warum und wozu?

Hm, vordergründig nein, aber porentief? Ich denke, ohne diesen Gedanken nehme ich umgebremst zu, er ist meine Gewichtsversicherung, mein Gewicht zu halten. (Manchmal muss man ehrlich sein und sehen, dass man masochistische Gedanken haben will. Auf das Warum kommen wir noch.)

Was wäre ein mich unterstützender (neuer, anders formulierter) Gedanke?

Manchmal nehme ich zu und manchmal nehme ich ab. Leben ist Veränderung. Ich darf mich mit verändern.

Woran würde ich erkennen, dass mein Leben sich besser anfühlt, wenn ich neu denke?

Ich würde mich lockerer und leichter durch das Leben essen. Ich würde nicht mehr permanent an mein Gewicht denken. Ich würde viel Zeit für andere Dinge haben. Ich würde nicht mehr so streng mit mir sein, ich könnte mich besser leben lassen.

Und jetzt bist du dran:

Gedanke 1:

…………………………………………………………………………………………………….…….

Ist der Gedanke eine Tatsache oder eine Geschichte, die ich mir für mich ausdenke?

…………………………………………………………………………………………………………..

Hilft mir dieser Gedanke mich gut zu fühlen?

………………………………………………………………………………………………………….

Will ich den Gedanken behalten, wenn ja warum und wozu?

………………………………………………………………………………………………………….

Was wäre ein mich unterstützender (neuer, anders formulierter) Gedanke?

………………………………………………………………………………………………………….

Woran würde ich erkennen, dass mein Leben sich besser anfühlt, wenn ich neu denke?

………………………………………………………………………………………………………….

Gedanke 2:

 

………………………………………………………………………………………………………….

Ist der Gedanke eine Tatsache oder eine Geschichte, die ich mir für mich ausdenke?

………………………………………………………………………………………………………….

Hilft mir dieser Gedanke mich gut zu fühlen?

…………………………………………………………………………………………………………

Will ich den Gedanken behalten, wenn ja warum und wozu?

…………………………………………………………………………………………………….

Was wäre ein mich unterstützender (neuer, anders formulierter) Gedanke?

…………………………………………………………………………………………………….

Woran würde ich erkennen, dass mein Leben sich besser anfühlt, wenn ich neu denke?

…………………………………………………………………………………………………….

Und so weiter und so fort…

Und vergiss bitte nicht, am besten jeden Gedanken so durchzuspielen. Du kannst auch die Gedanken nehmen, die du dir bei der Motivation aufgeschrieben hast. Und selbstverständlich darfst du auch neu gefundene Gedanken dazu nehmen. Der Menge nach oben sind keine Grenzen gesetzt, jedenfalls nicht von mir. Und ja, ich weiß, das könnte dauern…

Und hierzu noch ein bisschen Theorie:

Es gibt verschiedene Arten zu denken, wobei ich dabei 3 Kategorien unterscheide:

hilfreich, larifari und destruktiv.

Alle 3 Kategorien bestimmen, wie ich mich fühle, nämlich:

zufrieden, undefiniert oder unzufrieden.

Jede Gedankenkategorie hat „Lieblingsgedanken“ = Gedanken, die ich permanent und selbstverständlich denke, nicht hinterfrage und selbst wenn, nicht loslassen will. Ich „liebe“ sie ja, auch wenn sie mir nicht guttun.

Z.B: Ich schaffe vieles am Tag. / In China fällt ein Reissack um. / Ich fühle mich so fremdbestimmt.

Gedankenkategorie 1 wird eher homöopathischen Umfang haben, über den Gedankenumfang von Kategorie 2 macht man sich konsequenterweise in der Regel gar keine Gedanken und bei Kategorie 3 reichen die Speicherkapazitäten nicht aus. Gerade weil wir es gewohnt sind, uns selbst gegenüber kritisch zu sein, uns zu beurteilen, was meistens ein überstrenges Verurteilen darstellt. (Warum sind wir mit uns so streng? Warum stellen wir das nicht mal in Frage? Warum brauchen wir immer eine Gedankenkeule? Es ist tückisch, weil selbstkritisch sein per se nicht ganz falsch ist. Aber überdenke das Maß, mit dem du das grundsätzlich nicht ganz falsche Gedankensystem übertreibst, pervertierst –pfui, schlimmes Wort! –, und überlege dir, ob du andere auch so selbstverständlich gnadenlos in Grund und Boden denkst, wie dich selbst.)

Die Frage ist und bleibt aber: Hilft mir das? Hilft mir der Gedanke, das Leben zu führen, das ich haben will? Das ist die Kurzformel zum Gedankenüberprüfen.

So, ich glaube, jetzt bist du erstmal wieder beschäftigt. Wir lesen uns zu Wochenbeginn 3 wieder.

Bis dahin.

Alles ist gut.

Herzlich

Celia

 

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