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Woche 4

Liebe Alle,

an sich sind wir schon fast mitten im Umsetzen. Die Wochenübergänge sind fließend. Aber weil Umsetzen so wichtig ist und es im Grunde immer genau daran hapert, nehmen wir uns nochmal zwei Wochen nur dazu Zeit und – setzen jetzt einfach um.

Im Coaching werde ich oft gefragt: „Wie mach' ich das?“ Und ich sitz' dann da und sage: „Entscheiden, anfangen, Fehler machen, neu machen, freuen.“ Frei nach dem Postkartenmotto:

„Aufstehen, Krönchen liegen lassen, Haar zerzausen und das Leben rocken.“

Was musst du als Erstes ändern? Nicht viel ;-) – „nur“ deine Einstellung zu dir selbst. Philosophischer mit Aristoteles ausgedrückt:

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“

Die Entscheidung, welche auch immer du dir vornimmst, muss mit vollem und nicht mit halbem Herzen getroffen werden. Für dich, für dein Wohl. Ein bisschen schwanger is' dabei nicht. Triff deine Entscheidung also aus vollem, freiem Herzen nach den Kriterien:

Love it, change it oder leave it.

Mehr ist es nicht. Und dann beginne. Sofort. Jetzt. Nicht erst morgen. Morgen ist prinzipiell der schlechteste Tag, um etwas zu beginnen.

Was sind deine ersten Schritte? Du entscheidest dich, dir zu erlauben, deine Gedanken in Frage zu stellen.

Dann rechnest du mit Gegenwehr deiner alten Gedanken. Denn die haben sich schließlich an dich gewöhnt und wollen ihr Terrain nicht kampflos aufgeben. Das kann man doch verstehen. „Man“ (= jederman und alles, ja auch Gedanken) verlässt dich nicht gerne. Diese Gedanken überprüfst du, so, wie in Woche 2 geübt. Und du überprüfst auch, warum du Gedanken XY noch nicht loslassen willst, warum du meinst, ihn noch zu brauchen.

Denke immer daran: Es ist unmöglich, sich nicht zu ändern. Es sei denn, du weigerst dich ganz hartnäckig. (Du kannst dir da gerne Hilfe holen. Man, du muss(t) nicht immer alles alleine schaffen. Schreib mich an, wenn du meinst, du brauchst weitere Inspirationen, ein Coaching oder Adressen, wo du dich sonst hinwenden kannst.)

Das Ausmaß der Veränderung muss auch nicht gigantomäßig sein. Nimm dir nicht zu viel vor. Ein Gedanke pro Tag? Pro Woche? Du bestimmst dein Tempo. Nicht ich. Nimm dir vielleicht vor, dich immer nur heute zu verändern. Morgen musst du das nicht. Morgen darf Pause sein. Es sei denn, du hast Lust, den Gedanken "nur heute" morgen zu wiederholen.

Und ganz wichtig: Rechne damit, dass dieser Prozess nicht nach dem Kurs hier abgeschlossen sein wird. Denn dann geht es erst richtig los. Wenn du das willst. Wenn du dich dafür entscheidest. (Ja, manche Sätze wiederhole ich hier penetrant. Aber sie sind mir so wichtig, weil ich einfach vermeiden will, dass du sie überliest. Entscheiden heißt nämlich, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.)

Nur du hast in der Hand, ob und wie du dein Innenleben und damit auch deine Lebensumstände verbesserst oder auch nicht. Sowohl deine jetzigen Lebensumstände als auch deine Vergangenheit bestimmen dein jetziges Leben und auch die Zukunft nur, wenn du das willst und zulässt.

Das ist anstrengend? Ja, das erfordert Gedankendisziplin. Das erfordert Bereitschaft, die immer wieder erneuert werden muss. Du musst dabei nicht so wie ich auf einen Marathon trainieren, es übertreiben und dann mit einer Fußverletzung monatelang ausfallen. Du kannst ganz soft zu laufen beginnen. Dazwischen gehen, die Landschaft ansehen, und wenn du feststellst, dass es dir Spaß macht, die Dosis ein bisschen steigern. Oder es einfach bei dem Tempo belassen. Sei dir dein eigener Maßstab, wann du was wie in deinem Leben änderst. Und wenn du sagst, du traust dich nicht, das geht nicht innerhalb deiner Umwelt, dann hol dir doch wieder Unterstützung, was und in welchem Rahmen du etwas verändern kannst. Ein bisserl was geht immer!

Und bevor ich mich weiter so ausschreibe, bist du wieder dran – und zwar mit einer kleinen Schreibübung. Vervollständige die Sätze:

Ich mag mich, auch wenn ich…

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Wenn ich mir erlauben würde, zu essen, was ich will…

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Wenn ich mir erlauben würde, Fehler zu machen…

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Wenn ich mir erlauben würde, nicht perfekt sein zu müssen…

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Wenn ich mir erlauben würde, mich zu verändern…

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Wenn ich mir erlauben würde, mich nicht als Versager zu beschimpfen…

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Ich wünsche dir, dass du die Freiheit merkst, die dich überkommt, wenn du dir vorstellst, um wie viel schöner das Leben sein kann, wenn du belastende Gedanken nicht mehr denkst, übernimmst, dich nach ihnen richtest. Kriegst du darauf Appetit?

Und jetzt eine kleine praktische Übung, wenn du mir immer noch nicht glaubst, dass du dich ändern kannst.

Probiere auf zwei verschiedene Arten zu essen. Einmal ganz langsam, bewusst und einmal total in Hektik. In Wirklichkeit bitte, nicht nur in Gedanken. Auch wenn du meinst, du weißt das Ergebnis jetzt schon. Mir geht es um das tatsächliche Spüren, das Empfinden. Nicht nur um eine reine Kopfübung. (Angeblich kann man zwar auch schlank werden, wenn man vor dem Fernseher sitzt und eine Sportsendung sieht. Aber leider funktioniert das nicht, da es eine enorme Gedankenkonzentration braucht, um jede sportliche Bewegung mental mitzusporteln. Und nein, der wiederholte Griff in die Chipstüte macht keine Armmuckis.) Also, ich fänd's schön, wenn du dich auf die Essübung einlassen würdest.

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Wie ist es dir ergangen? So wie hellgesehen oder ein bisschen anders? Was hast du gedacht? Hast du dich beschimpft? Warst du liebevoll zu dir? Wie hast du dich gefühlt? Zufrieden, locker und leicht oder gestresst, angespannt, weiter hungrig, weil du das Essen so schnell gar nicht „bemerkt“ hast?

Ich stelle mir jetzt einfach mal vor, dass du das langsame Essen als genussvoller empfunden hast. Dass du festgestellt hast, dass es dir guttut. Dass du dich danach wohlfühlst. (Auch wenn dir gleich der Gedanke kommt, dass das Leben doch nicht immer so viel Zeit hergibt – den Gedanken kannst du gleich mit überprüfen. Wozu hat das Leben für alle 24 Stunden am Tag?)

Vielleicht hast du auch festgestellt, dass du schneller satt bist? Nicht so viel brauchst? Das könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit kleineren Portionen sein…

Und jetzt kommt die Frage: Wie willst du dich nach dem Essen fühlen? Zufrieden und wohlig satt oder pappsatt mit vollem Bauchgefühl? (Je nachdem, wie deine Gefühle sind.)

Hilfreich sind die Fragen: Was kann ich dafür tun, dass ich mich nach dem Essen wohlfühle? Was kann ich dafür denken? Aber auch die Frage: Wie schaffe ich es, mich nach dem Essen perfekt unwohl zu fühlen? Was denke ich da davor?

Und wenn du dich für ein Gefühl entscheidest, und damit auch für die Gedanken, die dir das Gefühl erzeugen, dann hast du schon eine kleine Veränderung geschafft. Du musst sie nicht zum unausweichlichen Dogma erheben. Du darfst ausweichen. Je nach Hektik des Alltags. (Wobei gerade dann eine Verlangsamung erst recht gut wäre…) Aber stress dich nicht. Probiere „neu“ zu essen, das Essen mit dem festen Wunsch zu dir zu nehmen, es zu schmecken. (Manchmal stellt man sogar fest, dass es, ein bisschen länger und intensiver im Mund behalten, gar nicht mehr so gut schmeckt. Auf diese Weise habe ich z. B. Sour-Onion-Chips von meiner Wunschspeiseliste verbannt.) (2. Klammer: Keine Sorge: Da stehen noch genügend zum Experimentieren freigegebene Lebensmittel drauf…und manche dürfen auch bleiben.)

Ich will dir bei allen Veränderungen einfach Flexibilität ans Herz legen. Komm weg vom Schwarz-weiß-Denken. Von Begriffen wie „alles“ macht dick, „immer“ bin ich die Dumme, „jedes Mal“ geht das schief etc., etc., etc. Das Leben ist viel zu bunt, als dass es sich in so starre Schablonen pressen ließe.

Und, wichtig: Du schablonisierst. Nicht das Leben. Das Leben ist, wie es ist. Es wird nur dann gruselig, wenn es so sein soll, wie du willst, und du die Realität, dass es eben nicht immer so ist, wie du willst, als Katastrophe betrachtest. Daher, lass die Dinge sein, wie sie sind. Erlaube ihnen, zu sein, wie sie sind. Erlaube dir, zu sein, wie du bist. Sei bestmöglich einverstanden mit dem Leben, mit dem, was passiert, vor allem: mit dir!

Kleine Atempause vor dem Schlussspurt. Ich freu mich auf Woche 5 und du hoffentlich auch. Da erwartet dich noch… ach, Spannung muss sein ;-). Bis zur nächsten Woche.....

Alles ist gut.

Herzlich

Celia

 

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