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Wenn fünf Personen in einen Raum gehen und sechs wieder heraus kommen, dann muß einer wieder rein, damit der Raum leer ist. (unbekannt)

Dezember. Es geht mir gut. Ich kann schön klagen (kleiner Juristenscherz), privat ist alles bestens, und auf die selbst gestellte Frage, wie ordne ich mich in der Skala ein, nenne ich keine 10. Halleluja! Was fehlt mir zur 10? Was passt mir nicht?

Nun: Weiterlesen auf eigene Gefahr: denn…… es folgt ein objektives Luxusproblem und ein subjektives Riesenproblem. Mein Gürtel passt immer noch ins letzte Loch. Mit ein bisschen Baucheinziehen. Und das heißt: der Spielraum "dahinter", zu einem imaginären noch letzterem Loch, ist geschrumpft……

Die Übersetzung ist ausnahmsweise mal leicht…….. Der Spielraum ist geschrumpft = meine Spielraum-Sicherheitszone ist weg = meine gefühlte Garantie, ich kann mich ein bisschen daneben benehmen - esstechnisch, naja, vielleicht nicht nur……. - und es "macht" nichts. Gefühlt macht es aber ab jetzt was. Alles, was ab jetzt gegessen wird, rutscht gefühlt vor die "Sicherheitszone" Richtung vorletztes Gürtelloch……………= falsche Richtung!!!

Aber statt innezuhalten, und anzuüberlegen, dass das vorletzte Gürtelloch keine Katastrophe ist, es ist nur ein anderes Gürtelloch…… esse ich mir den letzten Rest Spielraum einfach weiter zu……… keine 10. Ganz einfach.

Wozu brauche ich so eine Sicherheitsspielraumzone? Zweiter Warnhinweis zum Weiterlesen, denn jetzt wirds "logisch"..... Ich brauche sie um ein Gefühl von Freiheit zu haben. Eine Freiheit, die da ist, die ich nutzen kann, aber gleichzeitig nicht nutzen möchte. Denn wenn ich sie nutzen könnte, ist sie "weg". Klingt komisch, fühlt sich aber genau so an. Das ist wie wenn ein Wunsch erfüllt ist. Der ist dann auch weg. Die Sicherheitszone zu haben, macht mich gefühlt handlungsfähig, das "Wissen", die Sicherheitszone ist weg, macht mich gefühlt zum handlungsunfähigen Kaninchen vor der Schlange. Der Reiz der Zone liegt für mich also im, "ich könnte". "Kann" ich aber, fühle ich mich wie bei "zurück auf Start". Und starten kann auch anstrengend sein..... (das Nachvollziehen dieses Gedankenganges vielleicht auch, aber ich hatte ja Logik versprochen;-)…zurück zu den Zahlen…

Ich kann also nicht 10 sagen. Gefühlt sage ich auch keine Zahl über 5. Und mir kommt der Gedanke, dass ich sicherlich innerlich zufriedener wäre, wenn ich mit einer 5 einverstanden bin, als nach der 10 zu schielen. Einverstanden zu sein, dass gerade meine Sicherheitszone weg ist. Ich kann's ja grade echt nicht ändern. Denn ich habe da keine Energie dazu. Die brauche ich gerade wiedermal für alles andere…. Und gerade dann braucht es mir selbst gegenüber einfach ehrliche Eingeständnisse. Keine schönredende Verbalkosmetik, kein pseudopositives, hey Du schaust trotzdem klasse aus, sondern einfach ein mir eingestehen, nein, fühle mich nicht klasse, ich möchte meinen Spielraum zurück…….

Unangenehmes hat Daseinsberechtigung. Auch wenn ich genau das gar zu gerne einfach nur schnell weg hätte. Aber ich weiß, es will mir etwas sagen. Etwas, was ich nicht hören will. Zum Beispiel: 5 ist 10 minus 5. Und minus 5 ist die Realität. Sie ist nicht einfach auszuhalten. Aber wenn ich sie mir erlaube passiert ein "Simsalabim": die 5 wird ganz schnell zur 10. Denn in der Erlaubnis liegt ein Einverstanden sein. Und 10 ist "einverstanden sein mit dem, was ist". Ein merkwürdiges unlogisch klingendes Zahlenspiel, aber der "Dreh" macht Sinn. Für mich! Ob für Dich?

Mein persönliches Simsalabim heißt also: Mir etwas zu erlauben, mir die 5, mir den Wegfall des Spielraums zu erlauben, mich mir zu erlauben, das nimmt mir die gefühlte Enge, die mein Gürtel so realistisch und gefühlt drastisch versinnbildlicht. Sehe ich mir meinen Terminkalender und vor allem meine gefühlten Verpflichtungen an, stelle ich fest, dass das Wort drastisch gerade nicht übertrieben ist. Mein Körper übersetzt einfach nur eins zu eins. (das Wort "gefühlt" erhält in diesem Beitrag Spitzenwiederholungswerte;-))

Was fehlt dir zum Einverstanden mit dir selbst sein können?

 

Alles ist gut

herzlich

Celia

PS: Eigentlich wollte ich zu dem Thema, "warum will ich keine 10 spüren" etwas ganz anderes schreiben. Aber ich habe beim Schreiben wieder gemerkt, jede Situation ist einzig. Es gibt viele Problemübersetzungen. aber nur die eigene ist die passende, hilfreiche. Eine einmal gefundene "Übersetzung" - wie z.B. im letzten Blogbeitrag http://keepweight.de/index.php/blog/27-wunschzeiten - passt nicht nahtlos auf "alle" Folgesituationen.

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